„Eulenweg“ in Adenau lädt zum Spaziergang ein
Die im vergangenen Jahr gemeinsam vom Forstamt Adenau, Waldbauverein Ahrweiler, Stadt Adenau und vielen freiwilligen Helfern restaurierte Hütte kann für geschlossene Veranstaltungen auch gegen ein Entgelt angemietet werden. Anmeldungen nimmt der Waldbauverein Ahrweiler, Haus des Waldes, Bahnhofstraße 39, unter Tel.: 02691-938968, Fax: 02691-938969, Mail: verwaltung@waldbauverein-aw.de, sowie das Forstamt Adenau, Tel.: 02691-93780, entgegen. Mit dem Waldbauverein zwischen Elsass und Schwarzwald Unter der Leitung von Geschäftsführer Bernd Schiffarth besuchten achtzig Mitglieder des Waldbauverein Ahrweiler den zwischen Elsass und Schwarzwald gelegenen „Kaiserstuhl“. Auf dem Programm standen eine Wanderung auf dem Naturpfad „Riegeler St. Michaelsberg“, ein Besuch der Städte Freiburg und Breisach, eine Weinbergsführung in Vogtsburg - Achkarren, sowie eine Fahrt mit der Kabinenbahn zum 1.414 m hohen „Belchen“ im Südschwarzwald und eine Führung durch die badische „Fauststadt“ Staufen. Im elsässischen Museum Ungersheim, dem größten Freilichtmuseum Frankreichs, konnte die Gruppe aus dem Kreis Ahrweiler noch einmal in das ländliche Alltagsleben früherer Jahrhunderte eintauchen.
Schwäne, Eisvögel, Grau- und Silberreiher begrüßten die Teilnehmer bei einer Kahnfahrt auf den Altrheinarmen des Naturschutzgebietes „Taubergießen“ bei Rheinhausen.
Revierförster Klaus Echle führte die interessierten Gäste des Waldbauvereins Ahrweiler durch das Arboretum Günterstal südlich der Stadt Freiburg. Bei günstigen klimatischen Verhältnissen wachsen hier auf 100 Hektar Bäume aus zahlreichen Ländern und Erdteilen neben heimischen Baum- und Straucharten. Eine weitere forstliche Exkursion führte in das Versuchsgelände „Liliental“ der Forstlichen Versuchs – und Forschungsanstalt Baden – Württemberg, bei Ihringen. Auf 80 Hektar Versuchsfläche besichtigte die Gruppe aus dem Kreis Ahrweiler unter Führung von Gartenbaumeisterin Ute Engist und Forstwirtschaftsmeister Hermann Schott u.a. Plantagen zur Samengewinnung, Wildkirschen- und Schwarznussbestände und abschließend einen beeindruckenden Mammutbaumwald. Nach der informativen Lehrfahrt in den Kaiserstuhl bleiben bei allen Teilnehmern gute Erinnerungen und die Vorfreude auf die Exkursionen des kommenden Jahres nach Namibia und in den Thüringer Wald.
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Klimawandel, Wildbewirtschaftung und Forstpolitik Hauptversammlung 2014 des Waldbauverein Ahrweiler e.V. Albrecht Freiherr von Boeselager, Vorsitzender des Waldbauvereins, konnte zu Beginn der gut besuchten Veranstaltung zahlreiche Gäste, unter ihnen Landrat Dr. Jürgen Pföhler, Marcel Hürter MdL, den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau Guido Nisius, Dr. Jens Jacob, Abteilungsleiter Forsten im Mainzer Ministerium, sowie Dr. Wolfgang Schuh, Geschäftsführer des Waldbesitzerverband Rheinland – Pfalz, begrüßen.Baron Boeselager wandte sich in seinen Ausführungen gegen den immer wieder erhobenen Vorwurf einiger Umweltverbände, der Wald in Deutschland sei übernutzt und ökologisch krank. Kein Land Europas verfüge über größere Holzvorräte als die Bundesrepublik. Die Bundeswaldinventur habe festgestellt, dass die Waldfläche gewachsen sei und Laubholz – und Altholzbestände zunähmen. Nahezu ein Drittel der Waldfläche werde naturnah bewirtschaftet.
Die aktuelle Forderung, zehn Prozent der Staatswaldfläche aus der Produktion zu nehmen, sei daher nicht nachvollziehbar. Der Waldbauverein Ahrweiler habe im vergangenen Jahr den Holzverkauf für seine Mitglieder auf hohem Niveau halten und die Nettoerlöse je Festmeter nochmals steigern können.
Landrat Dr. Jürgen Pföhler wies in seinem Grußwort auf den Nutzungskonflikt im Wald hin. Oft stünden Naturfreunde, Jäger, Wanderer oder Windkraftbetreiber in Konkurrenz. Der Landrat lobte in diesem Zusammenhang die umsichtige Arbeit des Waldbauvereins in mehr als 60 Jahren, die auch für eine artenreiche Landschaft im Kreis Ahrweiler stehe. Dr. Christoph Abs beschrieb in seinem Vortrag die Folgen des Klimawandels für den Wald. Besorgniserregend seien vor allem die Geschwindigkeit der Veränderungen und die schwindende Stabilität des Waldes. Waldwirtschaft werde zunehmend riskanter. Als Zukunftsbaumarten nannte er u.a. die Weißtanne, Douglasie, Wildkirsche, Walnuss, Elsbeere und den Speierling. Wichtig seien aber auch die kontinuierliche Waldnutzung und die konsequente Herabsetzung eines zu hohen Wildbestandes. Revierjagdmeister Hannes Fritz nannte als abschussbegleitende Maßnahmen zur Minderung von Wildschäden u.a. zahlreiche Einzelmaßnahmen, wie die Gestaltung der Waldwegeränder, die Begrünung breiter Rückeschneisen, die Nutzung von Bachlaufbewuchs und von Stockausschlagflächen, das Anlegen von Äsungsflächen im Wald und die Koordination von Forst – und Jagdarbeiten. Seine Ausführungen stießen bei den Waldbesitzern auf Interesse. Diese waren jedoch der Auffassung, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen nur erfolgversprechend sind, wenn sie mit einer massiven Reduzierung der Rotwildbestände einhergehen. Dr. Wolfgang Schuh, Geschäftsführer des Waldbesitzerverband Rheinland – Pfalz, berichtete über aktuelle Themen in den Forstbetrieben und in der Forstpolitik. Er schilderte die günstige Holzpreisentwicklung, die Entwicklung der Motorsägen - Lehrgänge, die dramatische Rückführung der forstlichen Förderung, das erwartete neue Landesnaturschutzgesetz und die Forderungen des Kartellamtes und deren mögliche Auswirkungen auf die Arbeit der Waldbauvereine und der Staatlichen Gemeinschaftsforstämter in Rheinland – Pfalz.
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