Jahreshauptversammlung 2015 des Waldbauverein Ahrweiler e.V. in Dümpelfeld Zur diesjährigen Hauptversammlung konnte der Vorsitzende, Albrecht Freiherr von Boeselager, neben den Mitgliedern des Waldbauvereins auch zahlreiche Gäste begrüßen. Unter ihnen die Abgeordneten des Rheinland-Pfälzischen Landtages, Horst Gies und Marcel Hürter, Dr. Stefan Göbel vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Weinbau und Forsten, Thomas Schriever von der Zentralstelle der Forstverwaltung, Sebastian Turck als stellv. Leiter des DLR Westerwald - Osteifel, Dr. Wolfgang Schuh als Geschäftsführer des Waldbesitzerverband RLP, sowie die Leiter der Forstämter Adenau, Ahrweiler und Hillesheim. In seiner Begrüßung ging der Vorsitzende auf aktuelle Themen wie die Privatwaldinventur und die Novellierung des Landesnaturschutzgesetzes RLP ein. Horst Gies, Marcel Hürter und Dr. Stefan Göbel sprachen sich für den Erhalt des Gemeinschaftsforstamtes in Rheinland – Pfalz aus und streiften in ihren Grußworten auch die Themen Rohstoffversorgung, Waldökologie, Bundeskartellverfahren, Klimaschutz und die Förderung forstlicher Maßnahmen und Zusammenschlüsse. Winand Schmitz, Leiter des Forstamtes Adenau, referierte über die „Privatwaldinventur“ im Bereich der Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr, die seit Kurzem vorliegt. Diese brachte auch neue Erkenntnisse über den Holzvorrat im Privatwald. Untersucht wurden etwa 6.200 Hektar Kleinprivatwald. Der Laubholzanteil liegt bei 58%, der gesamte Holzvorrat beträgt fast 1,08 Millionen Festmeter, dies entspricht 172 Festmeter je Hektar. Die durchschnittliche jährliche Nutzung von 3,5 Festmeter je Hektar resultiert aus einer gesamtmöglichen Nutzung von 21.730 Festmeter pro Jahr. Diese Erntemenge liegt deutlich im nachhaltigen Bereich. Dr. Joachim Langshausen erläuterte das Projekt „Virtueller Wald für Rheinland – Pfalz“ als Zukunftsmodell. Ein Projekt, das gemeinsam mit dem Land NRW und unter Mitwirkung der TH Aachen entwickelt wird. In den virtuellen Wald fließt eine Fernerkundung über Geo – Daten per Satellit, Laser, terrestrische Navigation und Holzernte - Simulation ein. Baumauswahl, Einsatzplan und Arbeitsplan sind ebenso Bestandteile des virtuellen Waldes. Insgesamt zeigten sich die Mitglieder des Waldbauvereins zufrieden mit dem Angebot der Holz- und Waldbesitzermobilisierung in den Bewirtschaftungsblöcken. Aus dem Holzeinschlag von rund 6.800 Festmetern in 2014 wurde ein Netto – Durchschnittserlös nach Abzug aller Kosten von 46,00 Euro je Festmeter an die Kleinprivatwaldbesitzer ausgezahlt. Forstwirtschaft, Naturschutz und Begegnungen rund um den Rennsteig Die Lehrfahrt der 42 Teilnehmer des Waldbauvereins Ahrweiler führte in diesem Jahr nach Thüringen. Begleitet von Geschäftsführer Bernd Schiffarth und Förster Andreas Michel, besuchte die Gruppe bekannte und weniger bekannte Orte rund um Oberhof. Nach einer Waldwanderung zur Ohra-Talsperre in Luisenthal war die Stadt Schmalkalden mit Lutherhaus und Schloss Wilhelmsburg das erste Ziel der Gruppe. Der anschließende Besuch des Botanischen Gartens am Rennsteig wurde nur durch einige Regen Schauern getrübt. Die Stadt Gotha zeigte sich am folgenden Tag mit Schloss Friedenstein, dem Schlosspark, dem Museum der Natur und dem gut erhaltenen historischen Stadtkern von ihrer besten Seite. Bernd Wilhelm, Leiter des Forstamtes Oberhof, empfing die Gäste aus dem Ahr Kreis vor Ort und führte zunächst zu den mit über 300 Jahren ältesten Fichten Thüringens. Nach einem Abstecher zum Forstarbeiterdenkmal am Rennsteig endete die Exkursion auf dem über 950 m hohen Schneekopf, Thüringens zweithöchstem Berg. Eine Rast in der ehemaligen Brauerei von Luisenthal mit Besuch des Brauereimuseums beendete den Tag.Im Thüringer Burgenland „Drei Gleichen“ führte Pfarrer i.R. Rainer Schmidt durch die älteste Kirche Thüringens, St. Lukas in Mühlberg. Seine Frau Christel überraschte die Gruppe mit einem kleinen Konzert auf einer bereits 1729 gebauten Volkland-Orgel. Lautere Klänge versprach der sich anschließende Besuch des Industrie Denkmals „Tobiashammer“ in Ohrdruf. Das südlich der Stadt Suhl inmitten der Wälder gelegene und im 12. Jh. erbaute Chorherrenstift Kloster Veßra mit dem angegliederten agrarhistorischen Museum, brachte die gewünschte Ruhe zurück, bevor ein Besuch des beliebten „Baumkronenpfad“ in den Buchenwäldern des Nationalpark Hainich (UNESCO-Weltnaturerbe) die Heimfahrt einläutete. Auch in diesem Jahr erlebten die Teilnehmer des Waldbauvereins eine Reise, die vielfältige Eindrücke über Land und Leute hinterließ. |
Wüste, Küste und wilde Tiere Waldbauverein Ahrweiler besucht Namibia Sechsunddreißig Mitglieder und Freunde des Waldbauvereins Ahrweiler nutzten den namibischen Winter zu einer lange geplanten Reise von Windhoek über Swakopmund in den Etosha-Nationalpark. Geschäftsführer Bernd Schiffarth und Reiseleiter vor Ort, Uwe Müseler, begleiteten die Gruppe auf den mehr als 2.500 Kilometern über Strassen und Schotterpisten in Namibia. Nach einer Besichtigung der Hauptstadt Windhoek und eines Hilfsprojektes, in dem einheimische Frauen in Eigenregie Handarbeiten fertigen und vermarkten, startet der folgende Tag mit einem Besuch im „Agricultural Training Centre“ bei Krumhuk und endet in der einsam gelegenen „Namib Desert Lodge“, wo Namibias Nationaltier, die Oryx-Antilope, zum ersten Mal unseren Weg kreuzt. Beeindruckend auch eine Tagesfahrt in die Namib-Wüste, ins Sossusvlei, eine Tonsenke die von bis zu 375 Meter hohen Sanddünen umgeben ist, und zur atemberaubenden Schlucht des Sesriem-Canyon. Vorbei an der „Mondlandschaft“, ein über Millionen von Jahren entstandenes Gebiet am Swakop-Flusstal, geht es nach Swakopmund, einem Städtchen mit vielen Gebäuden aus der Kolonialzeit. Begleitet von Pelikan und Delfinen fahren unsere Schnellboote durch die Lagune der „Walfis Bay“ zu den nahen Robbenkolonien. Über Omaruru und Outjo führt der Weg später nach Norden, zu einem der schönsten Naturschutzgebiete Afrikas, dem 23.000 Quadratkilometer großen Etosha-Nationalpark. Große Herden von Springböcken, Impalas, Zebras und Gnus, Elefanten, Giraffen und Nashörner, Trappen und Strauße, warten dort auf die Gruppe aus dem Kreis Ahrweiler. Die Namibia-Exkursion des Waldbauvereins klingt auf der traumhaft gelegenen „Okapuka-Ranch“, einer Wildfarm mit vielen Warzenschweinen, Wasserböcken, Antilopen, Breitmaulnashörnern und unzähligen Vogelarten, aus. Zurück bleibt die Erinnerung an einzigartige Landschaften, an das heute friedliche Zusammenleben vieler Stämme und Kulturen in Namibia und an ein Land, das sich sehr bemüht, den gigantischen Wildtier-Bestand zu schützen und zu erhalten. |