Mitgliederversammlung 2016 des Waldbauverein Ahrweiler e.V. Zur diesjährigen Hauptversammlung konnte der Vorsitzende, Albrecht Freiherr von Boeselager, neben den Mitgliedern auch zahlreiche Gäste in der Gemeindehalle in Dümpelfeld begrüßen. Unter ihnen die Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Mechthild Heil und den Abgeordneten des Rheinland-Pfälzischen Landtages, Horst Gies. Weiterhin den Ltd. FD Thomas Schriever von der Zentralstelle der Forstverwaltung, Bürgermeister Hans – Günter Fischer, Vorsitzender des Waldbesitzerverband Rheinland-Pfalz, sowie die Leiter der Forstämter Adenau, Ahrweiler und Hillesheim. In seiner Begrüßung ging der Vorsitzende auf aktuelle Themen wie das laufende Kartellverfahren, die Änderung des Bundeswaldgesetzes und auf die Säulen der nachhaltigen Forstwirtschaft, wie Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Soziales, ein. Mechthild Heil, Horst Gies, Hans – Günter Fischer und Thomas Schriever streiften in ihren Grußworten u.a. die Themen Erhalt des Gemeinschaftsforstamtes, Kartellverfahren, Fördermöglichkeiten des Bundes und der Länder, erneuerbare Energie, die Vorleistungen der Waldbesitzer für den Schutz der Wälder und den Tourismus und lobten die stets kooperative Zusammenarbeit mit dem Waldbauverein Ahrweiler. Forstdirektor a.D. Helmut Rieger spannte in seinem interessanten und kurzweiligen Vortrag „Moderner Rheinland – Pfälzischer Waldbau“, einen weiten Bogen von der Nutzung und auch dem Raubbau in den Wäldern des Mittelalters bis hin zur aktuellen Waldbewirtschaftung in unseren Tagen. Um gesunde und stabile Wälder zu schaffen und zu erhalten, sollte man zunächst in den Boden schauen. Vielerorts sind bereits Standorttypenkarten vorhanden. Wichtig ist auch die Berücksichtigung der Frage, welche Baumarten gut miteinander korrespondieren. Wichtig auch das Kennzeichnen und Freistellen von Z – Bäumen um Starkholz zu erzeugen. Dabei sollten Zwiesel und Bäume mit fehlerhaftem Stamm frühzeitig entfernt werden. Denkt man an die zunehmende Klimaerwärmung, so kommt der Douglasie und auch der Weißtanne künftig eine besondere Bedeutung zu. Zufrieden zeigten sich die Waldbesitzer mit dem Angebot der Holzmobilisierung in den Bewirtschaftungsblöcken. Aus dem Holzeinschlag von 7.420 Festmetern in 2015 konnte ein Durchschnittserlös von 34,00 Euro je Festmeter an die Kleinprivatwaldbesitzer ausgezahlt werden. 200 Jahre Kreis Ahrweiler – 1816 bis 2016 Dieses historische Ereignis wurde im Rahmen eines Festwochenendes gewürdigt und gefeiert. Gemeinsam mit den Forstämtern Adenau und Ahrweiler war auch der Waldbauverein in einem Informationsstand der Erlebnismeile in Bad Neuenahr neben weiteren 120 Vereinen, Verbänden und Organisationen vertreten. Eine Ausstellung, die die Entwicklung der Holz- und Forstwirtschaft im Kreis Ahrweiler vom 18. bis zum 21. Jahrhundert zeigte, fand neben weiteren Angeboten, Informationen, sowie einer Tombola, gebührenden Anklang bei den zahlreichen Besuchern. Hunderte interessierter Bürger des Kreises informierten sich dabei über die Forstwirtschaft im Allgemeinen, über Möglichkeiten und Vorteile der Privatwaldbetreuung, sowie der Pflege, der Pflanzung, Naturverjüngung und Holznutzung im Staats-, Kommunal- und Privatwald. Der gemeinsame Auftritt der beiden Forstämter Adenau und Ahrweiler mit dem Waldbauverein wurde von allen Beteiligten und Betrachtern gleichermaßen positiv bewertet und war darüber hinaus ein gutes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit im Gemeinschaftsforstamt. Unser Dank geht an Alle, die diesen erfolgreichen Tag mitgestaltet haben. |
Waldbauverein Ahrweiler besucht Umbrien Die diesjährige Lehrfahrt führte 63 Teilnehmer des Waldbauvereins unter Leitung von Geschäftsführer Bernd Schiffarth und Förster Andreas Michel ins „Grüne Herz Italiens“, rund um die Stadt Assisi. Im Angesicht der Wirkungsstätten und des Lebensweges des Hl. Franz von Assisi, wurde den mitgereisten Waldeigentümern einmal mehr deutlich, dass ihr Wald als Erbe und zugleich als Verpflichtung gesehen werden muss und dass zu einer nachhaltigen, waldbaulichen Arbeit und Nutzung immer auch ein Glaube an die Zukunft gehört. Franz von Assisi hatte in seinem „Sonnengesang“ die ursprüngliche Harmonie der Schöpfung wiederentdeckt und wurde so zum himmlischen Patron des Umweltschutzes. Er bleibt dies bis in unsere Tage und er hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Pater Thomas Freidel führte die Gruppe aus dem Ahrkreis durch das Weltkulturerbe, die „Basilica San Francesco“, mit den beiden übereinander liegenden Kirchen. Es folgte der Besuch weiterer Stationen aus dem Leben des Franziskus, u.a. die Kirchen Santa Maria degli Angeli wo Franziskus starb, San Rufino, die Basilika Santa Chiara, das Kloster San Damiano und das in den Steineichenwäldern des Monte Subasio gelegene Eremitenkloster „Eremo delle Carceri“. Der neue Tag begann mit einem Besuch der frühmittelalterlichen Stadt Gubbio mit traditionellem Handwerk und einem Markt mit lokalen Produkten, vom Wildschwein bis zur Trüffel. Er führte weiter in den Regionalpark Monte Cucco mit seinen Karsthöhlen, alten Steineichen- und Buchenwäldern und fand seinen Abschluss bei einer Verkostung des bekannten Sagrantino Wein in Montefalco. Weitere Stationen waren die Städte Spello, Spoleto und das Olivenanbaugebiet rund um Trevi, die regionale Hauptstadt Perugia mit ihrer Nationalgalerie und eine Bootsfahrt über den Trasimeno See zur Isola Maggiore. Zum Abschluss dann noch ein Blick auf die höchsten Wasserfälle Europas, die „Cascata delle Marmore“ bei Terni und auf die „Fonti del Clituno“ , in deren klarem Wasser schon die Kaiser Rom`s und später der europäische Adel gerne ein Bad nahmen. Tief beeindruckt von dem Menschen und Heiligen Franz von Assisi, dem Schutzpatron Italiens, dem Schutzheiligen der Schöpfung und seinen zahlreichen „Fußspuren“ in ganz Umbrien, kehren wir in den Kreis Ahrweiler zurück. |